Holzboden, insbesondere in Form von Dielen oder Parkett, ist einer der beliebtesten Bodenbeläge seit vielen Generationen. Formschön, natürlich und wohnlich warm bereitet der Holzboden seinen Besitzern Freude und Behaglichkeit. Hinzu kommt, dass ein Dielen- oder Parkettboden sehr lange hält und viele positive und vorteilhafte Eigenschaften vereint und doch auch mal einen Fehler oder etwas Missachtung in der Pflege verzeiht. Doch nach einigen Jahren wird das Parkett anfällig für Flecken, teilweise grau und bekommt unschöne Stellen, die mit den bekannten Reinigungsmethoden nicht mehr wegzubekommen sind. Dann ist es Zeit für eine Renovierung. Doch kann man den Parkettboden so einfach renovieren? Geht das immer und bei jedem Holzboden? Sollte ich meinen Boden nicht lieber tauschen, anstatt ihn zu renovieren? Diese Fragen klären wir in diesem Beitrag.
- Welche Unterschiede sind wichtig bei Holzböden und wie erkenne ich sie?
- Woran erkenne ich, dass mein Holzboden renoviert werden muss?
- Warum sollte ich mein Parkett lieber renovieren, als es zu tauschen?
- Lohnt sich eine Parkettrenovierung? Wie lange wird mein Parkett noch durchhalten?
Welche Unterschiede sind wichtig bei Holzböden und wie erkenne ich sie?
Parkett gibt es in den verschiedensten Varianten, Größen und Formen, als Fertigparkett oder auch massiv. Für die Renovierung des Holzbodens sind aber zwei Faktoren besonders entscheidend:
1. Die Nutzschicht
Die Nutzschicht bezeichnet bei Fertigparkett die Stärke der Decklage, also dem Echtholz auf der Oberseite. Diese Decklagen sind unterschiedliche stark, eine am weitesten verbreiteten Stärken sind 3,6mm. Bei massiven Dielen mit Nut und Feder bezeichnet die Nutzschicht des Parkett die Stärke des massiven Holzes bis von der Oberseite bis zur Feder. Ist diese Nutzschicht abgenutzt oder durchgeschliffen, muss der Boden getauscht werden, denn dann hat er seine Verschleißgrenze erreicht und ist nicht mehr stabil und auch nicht mehr ansehnlich. Bis zur Verschleißgrenze ist der Boden allerdings oft mehrfach renovierbar, auch wenn die Stärken in Millimeterangaben recht gering klingen. Ein Parkett mit 3,6mm Nutzschicht ist durchaus 2 mal schleifbar, wenn man es fachgerecht ausführt.
2. Die Oberfläche des Parketts
Ganz entscheidend ist die Oberfläche des Holzbodens. Hier unterscheiden wir in geölte und versiegelte Holzböden. Ein geölter Boden ist in erster Instanz durch eine Parkettreinigung wieder gut instand zu setzen. Hier wird in einem Bürstverfahren Schmutz und der alte Pflegefilm ausgewaschen und im Anschluss neues Öl aufgebracht. Zu den versiegelten Böden gehören lackierte Oberflächen und auch solche, die mit Hartwachsöl behandelt wurden. Sofern die Lackschicht boch intakt ist, ist auch hier eine Reinigung zielführend, oftmal ist das aber nicht der Fall und der Boden muss geschliffen werden.
Ein lackiertes Eichenparkett (Abb.1), daneben ein geölter Massivdielenboden (Abb.2)
Woran erkenne ich, dass mein Holzboden renoviert werden muss?
Dass ein Holzboden renoviert werden muss, erkennt man einfach gesagt daran, dass man ihn selbst mit den haushaltsüblichen Reinigungsmethoden nicht mehr in seinen optischen Zustand bekommt, den er einmal hatte. Sofern sich also bei jeder Kleinigkeit Wasserflecken bilden, das Holz schnell grau wird, sich Laufspuren bilden oder gar die Oberfläche ablöst, wird es Zeit, einen Fachmann nach den Möglichkeiten einer Holzbodenrenovierung zu befragen. Bei einer Beratung vor Ort kann man die offenen Fragen einfach klären und der Handwerker kann sich ein genaues Bild von dem alten Parkett machen.
Ein abgenutzter versiegelter Dielenboden (Abb.1). Hier erkennt man schon, dass die Dielen mit herkömmlichen Maßnahmen nicht mehr herzustellen sind. Auf dem zweiten Bild erkennt man die ausgetrocknete Oberfläche eines Parkettbodens. An dieser Stelle wäre eine Parkettreinigung mit anschließeneder Neu-Ölung zielführend.
Warum sollte ich mein Parkett lieber renovieren, als es zu tauschen?
Oftmals sind die optischen Mängel und die Abnutzungsspuren auf dem Parkett durch eine Reinigung und eine Oberflächenbehandlung zu beseitigen. Damit kann man das Parkettschleifen umgehen, was natürlich materialschonend ist. Selbst aber, wenn eine Reinigung nicht mehr ausreicht, um das Parkett wieder herzustellen und es geschliffen werden muss, lohnt sich diese Art der Renovierung noch immer, auch, wenn sie sich preislich deutlich von einer Parkettgrundreinigung unterscheidet. Der fertig geschliffene und mit einer neuen Oberfläche versehene Parkettboden sieht wieder aus wie neu, ist absolut belastbar. Er wird in diesem Zustand eine Lebensperiode haben, die der ersten gleicht. Im Schnitt kann man sagen, dass ein Parkett ungefähr alle 10 – 15 Jahre geschliffen werden muss – auch wenn dieser Zeitraum oft stark überschritten wird.
Schleifarbeiten in einem Berliner Hotel. Die Demontage und das Neu-Verlegen von massiven Dielen wäre hier deutlich teurer und zeitintensiver als die Renovierung des Bodenbelages. Der renovierte Boden hat wieder eine ähnlich lange Lebensdauer wie zuvor, bis er wieder renoviert werden muss.
Fazit: Lohnt sich eine Parkettrenovierung? Wie lange wird mein Parkett noch durchhalten?
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die Renovierung eines Parkettbodens immer lohnt, solange das Kernmaterial noch intakt ist. Ein neuer Belag etwa aus Laminat, Teppich oder Vinyl ist schnell drübergelegt, hat aber oft nicht die Ansprüche und die Eigenschaften eines Holzbodens und dient daher oft als Notlösung. Weiter trägt alles, was über einen Boden gelegt wird, auf diesen auf. Oftmals entstehen dann Probleme mit Türen und bodentiefen Fenstern.
Wenn man das Thema aus finanzieller Sicht betrachtet, lohnt sich auch hier die Dielen- und Parkettsanierung. Das Schleifen von Parkett inklusive einer Oberfläche kostet im Berliner Schnitt ca. 50-80€. Ungeachtet der Tatsache, dass ein Tausch nicht gerade nachhaltig ist, werden die Demontages des alten Bodens, das Herrichten des Untergrundes, die Verlegearbeiten und das Material deutlich mehr kosten als die Renovierung.
Wir beraten Sie vor Ort in Berlin und Brandenburg
Wir beraten unsere Kunden in Berlin und Brandenburg vor Ort zur Renovierung ihres Holzbodens. Wenn Sie also mit dem Gedanken spielen, Ihren Holzboden renovieren zu lassen, sprechen Sie uns gern an oder buchen Sie sich über unser Online-Tool direkt einen Beratungstermin vor Ort. Zum Termin sprechen wir dann persönlich über Ihren Bodenbelag und die Renovierungsmöglichkeiten. Im Anschluss erhalten Sie ein konkretes und verbindliches Angebot dazu.